In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, Informationen kritisch zu hinterfragen. Täglich kursieren unzählige Nachrichten und Videos im Internet, doch nicht alles, was dort zu sehen ist, entspricht der Wahrheit. Besonders in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder TikTok verbreiten sich Fake News rasant. Oft werden Inhalte ohne Überprüfung weitergeleitet und als Fakt wahrgenommen, obwohl sie auf Spekulationen oder falschen Annahmen basieren.
Deshalb ist es entscheidend, nicht alles ungefiltert zu glauben, sondern sich mit den Hintergründen zu beschäftigen. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie schnell sich eine harmlose Aufnahme in eine spektakuläre Geschichte verwandeln kann – und wie leicht Menschen dazu neigen, das Unglaubliche für wahr zu halten.
1. Mönch soll 109 Jahre alt sein
Wir leben in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich Fake News blitzschnell und werden oft ungeprüft übernommen. Wer auf Facebook, Instagram oder TikTok auf eine unglaubliche Geschichte stößt, sollte deshalb zuerst die Quelle hinterfragen, anstatt sofort alles zu glauben.
Genau das zeigt ein aktuelles virales Video der TikTok-Nutzerin @auyary13. Sie veröffentlichte einen Clip ihres Großvaters, eines sehr alten Mannes mit auffälligem Aussehen – eingefallene Haut, tiefliegende Augen. Schnell ranken sich wilde Spekulationen um ihn: Ist er ein mumifizierter Mönch? Diese Behauptung verbreitet sich rasant, doch was steckt wirklich dahinter? Ist der Mann tatsächlich außergewöhnlich alt, oder handelt es sich um eine Fehlinterpretation? Mönche sind für viele faszinierende Geschichten bekannt – doch diese hier bringt die Fantasie vieler auf ein völlig neues Level.
Zeit, das Video genauer unter die Lupe zu nehmen …
2. Das Video des mysteriösen Mannes
@aui.saranya_kh เมื่อเหลนน้อยมาเรียกหา หลวงตาสัมผัสได้ถึงความรักและห่วงใย เรียกมาเคาะหัวให้พรเหลนเลย สาธุๆๆ🙏🙏
♬ บทเพลงสวดบารมี 30 ทัศ – Ocean Media
Was zeigt das Video, wenn man es ohne Vorwissen betrachtet? Ein kahlköpfiger Mann in einer Mönchsrobe sitzt offenbar in einem Krankenhauszimmer auf der Bettkante. Sanft legt er seine Hand auf den Kopf eines kleinen Mädchens, als würde er es segnen oder trösten. Sein Aussehen ist jedoch auffällig: Seine Haut ist eingefallen und grau, die Arme wirken dünn, und auf seiner Kopfhaut zeichnen sich tiefe Falten ab. Besonders stechen seine Augenhöhlen hervor – durch die helle, blasse Haut wirken sie ungewöhnlich tief und fast leer. Auch seine Lippen sind eingefallen, was darauf hindeutet, dass er keine Zähne mehr hat.
Das Video berührt viele Nutzer*innen – doch bald darauf entstehen die ersten spekulativen Theorien …
3. Die Theorien hinter dem Video
Obwohl die Erstellerin des Videos keine derartigen Behauptungen aufgestellt hat, verbreitet sich schnell eine spektakuläre Theorie: Der Mann soll ein 163 Jahre alter Mönch sein – ein Weltrekord. Doch das ist nicht alles. Einige Nutzer*innen sind überzeugt, dass sein ungewöhnliches Aussehen darauf zurückzuführen ist, dass er mumifiziert wurde.
Klingt faszinierend, oder? Die Vorstellung, dass ein Mensch ein solch hohes Alter erreichen könnte, ist atemberaubend – und genau deshalb glauben viele bereitwillig daran. Doch ist diese Behauptung wirklich plausibel? Schauen wir uns genauer an, wie realistisch diese Annahmen tatsächlich sind.
4. Mumifizierte Mönche: Was steckt dahinter?
In Japan existiert die außergewöhnliche Tradition der Sokushinbutsu – ein Ritual, mit dem sich Mönche zu erleuchteten Buddhas machen wollten. Dabei handelt es sich um eine selbst durchgeführte Mumifizierung, die als heiliger, aber auch extrem grausamer Prozess gilt. Während die meisten Mumifizierungen erst nach dem Tod eines Menschen stattfinden, verlief dieser Vorgang hier anders: Die betroffenen Mönche lebten bis zum letzten Stadium des Prozesses.
Diese Praxis geht auf den japanischen Mönch Kūkai zurück, der im Jahr 835 starb. Seine Anhänger glaubten jedoch, dass er sich nur in einem Zustand tiefer Meditation befand und nicht wirklich tot war. Über Jahrhunderte folgten ihm gläubige Mönche nach und unterzogen sich einer außergewöhnlichen und aufopferungsvollen Prozedur.
So funktioniert die Mumifizierung …
5. Sokushinbutsu: Der brutale Weg zur Selbstmumifizierung
Der Sokushinbutsu-Prozess, inspiriert von Mönchen wie Kūkai, war extrem entbehrungsreich und zog sich über Jahre. Zunächst ernährten sich die Mönche ausschließlich von Nüssen, Samen und Blüten, um Fettreserven abzubauen. Danach folgte eine Phase mit Rinden- und Wurzelnahrung, begleitet von einem speziellen Tee, der Parasiten im Körper abtötete. Manche hielten dieses Regime über tausend Tage hinaus durch.
In der letzten Phase verzichteten sie völlig auf Nahrung und wurden lebendig begraben – mit einem Bambusrohr als Atemhilfe. Wenn die Glocke im Grab verstummte, galt der Prozess als vollendet. Drei Jahre später wurde das Grab geöffnet: Nur perfekt erhaltene Körper wurden als Sokushinbutsu verehrt.
Diese Praxis war kein Akt des Lebens, sondern des Sterbens. Da das Video aus Vietnam stammt, ist es unwahrscheinlich, dass der gezeigte Mann dieser Tradition angehört. Nun zur nächsten Theorie: Das angebliche Alter …
6. Lebenserwartung: Wie alt können Menschen wirklich werden?
Es fasziniert uns immer wieder, wenn Menschen ein außergewöhnlich hohes Alter erreichen. Besonders Lebensspannen von über 99 Jahren erscheinen vielen ungewöhnlich, da wir es aus unserem Umfeld meist anders kennen. Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland aktuell 83,5 Jahre für Frauen und 78,8 Jahre für Männer.
Global gesehen gibt es Regionen mit einer besonders hohen Lebenserwartung. Hongkong und Macau führten 2021 die weltweite Statistik mit durchschnittlich 85 Jahren an, gefolgt von Schweiz und Japan mit 84 Jahren. Doch selbst dort wird niemand 163 Jahre alt. Doch wer hält den Weltrekord für das höchste Alter?
7. Weltrekord: Die ältesten Menschen der Geschichte
Es ist kein Zufall, dass Frauen im Durchschnitt länger leben als Männer – das zeigt sich auch bei den ältesten offiziell dokumentierten Personen der Welt. Den absoluten Rekord hält die Französin Jeanne Calment, die am 4. August 1997 im Alter von 122 Jahren und 164 Tagen verstarb.
Auf Platz zwei folgt Sarah Knauss aus den USA, die am 30. Dezember 1999 mit 119 Jahren und 97 Tagen verstarb. Die drittälteste offiziell anerkannte Person war Nabi Tajima aus Japan, die bis zu ihrem Tod am 21. April 2018 stolze 117 Jahre und 260 Tage alt wurde. Die derzeit älteste lebende Person ist María Branyas, die mit 117 Jahren (Stand: 29.09.2023) diesen Titel hält.
8. Offiziell der älteste Mensch der Welt
María Branyas Morera, geboren am 4. März 1907, ist eine spanische Supercentenarian und seit dem Tod der Französin Lucile Randon im Februar 2023 offiziell die älteste lebende Person der Welt. Ihr Leben ist geprägt von historischen Ereignissen, die sie überstanden hat – darunter der Erste und Zweite Weltkrieg sowie die Spanische Grippe.
Sie gründete eine große Familie mit drei Kindern, elf Enkelkindern, 13 Urenkeln und einer Ururenkelin. Aufgrund ihres hohen Alters und ihrer bewegten Lebensgeschichte wurde sie international bekannt und oft als Vorbild für ein langes, erfülltes Leben bezeichnet. Selbst im hohen Alter erkrankte sie an Corona, überstand die Infektion jedoch. Doch wie realistisch ist es, dass der Mann im Video tatsächlich 163 Jahre alt ist?
9. 163 Jahre alter Mönch?
Angesichts der bekannten Lebenserwartung von Menschen ist es äußerst unwahrscheinlich, dass der Mann im Video tatsächlich 163 Jahre alt ist. Auch die Theorie, sein ungewöhnliches Aussehen sei das Ergebnis einer Mumifizierung, hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Die seltene Sokushinbutsu-Praktik stammt aus Japan und wurde nur von wenigen Mönchen durchgeführt – eine Verbindung zu dem Mann aus dem Video ist daher eher unrealistisch.
Wichtig ist auch zu beachten, dass diese Theorie nicht von der Erstellerin des Videos, sondern von Follower*innen stammt, die versuchten, eine Erklärung für sein Erscheinungsbild zu finden. Selbst die TikTok-Nutzerin @auyary13, die den Clip hochgeladen hatte, schien überrascht über die absurden Spekulationen, die sich um ihren Großvater rankten. Deshalb stellte sie nun die Wahrheit klar …
10. Userin sagt: So alt ist mein Opa wirklich
Die spektakulären Theorien um das virale Video lösen sich schnell in Luft auf. TikTok-Nutzerin @auyary13 klärt in weiteren Videos auf und stellt unmissverständlich klar: Ihr Großvater ist weder 163 Jahre alt noch ein mumifizierter Mönch. Die Wahrheit ist weitaus weniger mysteriös, aber durchaus nachvollziehbar.
Der alte Mann, Luang Ta, wurde nach einem Hüftknochenbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Sein markantes Aussehen ist das Ergebnis seiner Krankheit und seines hohen Alters – aber eben nicht von einer Mumifizierung. Dennoch ist seine Lebensspanne beeindruckend, denn obwohl er keine 163 Jahre alt ist, zählt er mit 109 Jahren immer noch zu den ältesten lebenden Menschen.
Manchmal wirkt das Alter täuschend, und während einige Menschen älter aussehen, als sie tatsächlich sind, ist es bei anderen genau umgekehrt – wie bei diesen Babys …