
Deutsch ist kompliziert – und wird noch komplizierter, wenn Fremdwörter und Lehnbegriffe ins Spiel kommen. Viele Ausdrücke, die wir im Alltag verwenden, haben ihren Ursprung im Italienischen, Französischen oder Englischen – doch beim Sprechen schleichen sich oft Aussprachefehler ein. Manche davon sind so verbreitet, dass sie kaum noch auffallen.
In dieser Liste zeigen wir dir 11 Begriffe, bei denen selbst Muttersprachler regelmäßig stolpern – und erklären dir, wie man sie eigentlich korrekt ausspricht. Ab Punkt 3 wird’s besonders spannend – erkennst du deine eigenen Fehler wieder?
1. Kaffee, Käse und Katastrophen

Viele der falsch ausgesprochenen Begriffe kommen aus dem Alltag: Essen, Technik oder Mode. Oft sind es italienische oder französische Lehnwörter, bei denen Buchstaben ganz anders klingen, als wir es aus dem Deutschen gewohnt sind. Hinzu kommt: Die korrekte Aussprache ist nicht immer intuitiv.
Wer z. B. „Latte Macchiato“ bestellt oder „Chorizo“ genießt, landet schnell im Fettnäpfchen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die häufigsten Fehler – nicht um sich zu schämen, sondern um beim nächsten Mal entspannter und sicherer durchs Gespräch zu gehen.
2. „Gelatine“ – bitte ohne „n“

Der Klassiker: Viele sagen „Gelantine“ – dabei ist das „n“ gar nicht vorhanden. Richtig ist schlicht „Gelatine“, gesprochen wie geschrieben. Das Wort stammt vom lateinischen „gelare“ (gefrieren) und hat mit „gelieren“ zu tun.
Besonders beim Backen oder Kochen ist es hilfreich, die richtige Aussprache zu kennen – auch, um nicht fragend angeschaut zu werden, wenn man im Supermarkt danach fragt. Also: Einfach merken – Gelatine ohne „n“ klingt nicht nur besser, sondern ist auch korrekt.
3. „Brokkoli“ – nicht „Brohkoli“

Ob als Beilage oder im Auflauf – Brokkoli kennt jeder. Doch viele sprechen ihn falsch aus: „Brohkoli“ ist weit verbreitet, aber irreführend. Durch das doppelte „k“ ist die richtige Aussprache „Brockoli“, mit hartem „k“ in der Mitte. Der Name stammt aus dem Italienischen („broccolo“) und bedeutet so viel wie „kleiner Spross“.
Klingt nicht nur knackiger, sondern ist sprachlich korrekt und logisch aufgebaut. Beim nächsten Mal also bitte mit zwei harten „k“ – nicht weichgespült.
4. „Barcelona“ – mit scharfem „ß“, nicht mit „z“

Die spanische Metropole wird im Original „Barçelona“ geschrieben, was im Deutschen zur Aussprache „Barßelona“ führt. Viele sprechen jedoch „Bartzelona“ – was nicht nur falsch ist, sondern auch ungewollt komisch klingt.
Das „c“ vor „e“ und „i“ wird im Spanischen als stimmloser Dental-Laut gesprochen – in etwa wie ein weiches „sz“ oder „th“. Deshalb: Nicht hart wie ein deutsches „z“ aussprechen, sondern sanft mit „ß“. Das bringt dich nicht nur sprachlich weiter, sondern auch stilistisch näher an den Ursprung des Namens.
5. „Latte Macchiato“ – kein „Matschiato“

Beim Kaffeebestellen wird’s oft peinlich: Der beliebte „Latte Macchiato“ wird fälschlich häufig als „Latte Matschiato“ ausgesprochen. Doch das italienische „cc“ steht in diesem Fall für ein hartes „k“, nicht für ein deutsches „sch“ oder „tz“.
Korrekt ausgesprochen heißt es also „Makkiato“ – mit Betonung auf dem zweiten „A“. Wer also beim nächsten Cafébesuch Eindruck machen will, bestellt keinen „Matsch“, sondern einen stilvoll gesprochenen „Makkiato“. Das klingt nicht nur besser, sondern zeigt auch sprachliches Feingefühl.
6. „Bruschetta“ – richtig heißt es „Brusketta“

Ein weiterer italienischer Klassiker, der gerne falsch ausgesprochen wird. Viele sagen „Bruschetta“ mit einem weichen „sch“, doch im Italienischen wird das „ch“ als „k“-Laut gesprochen. Deshalb heißt es korrekt „Brusketta“.
Das gilt übrigens auch für andere italienische Begriffe wie „Chianti“ oder „Gnocchi“, bei denen das „c“ je nach nachfolgendem Buchstaben ganz unterschiedlich klingt. Wer im Restaurant also „Brusketta“ bestellt, liegt richtig – und zeigt, dass er die Sprache des Essens nicht nur genießen, sondern auch verstehen kann.
7. „Oregano“ – nicht am Anfang betont

Das beliebte Pizzagewürz wird von vielen falsch ausgesprochen, etwa als „Oregáno“ mit Betonung auf dem „a“. Korrekt ist aber: „Oregáno“ mit Betonung auf dem „gá“, also auf der zweitletzten Silbe. Die Vokale werden dabei lang ausgesprochen, das „O“ am Anfang bleibt ungebetont.
Das sorgt für einen weicheren, fließenden Klang – ganz im Sinne der italienischen Sprache, aus der das Wort stammt. Beim nächsten Kochabend also lieber vorher üben: „Ooreegaanoo“ statt „Oregaano“. So schmeckt nicht nur die Pizza besser, sondern auch die Konversation mit Kennern.
8. Scharfe Sache – aber nicht scharf ausgesprochen

Wer gerne würzig isst, kennt diese Wurst sicher. Doch bei der Aussprache wird es kompliziert. Viele sagen „Schoritzo“, weil sie sich an der deutschen Schreibweise orientieren. Tatsächlich wird das spanische Wort „Chorizo“ eher wie „Tschoorisso“ ausgesprochen – mit weichem „z“ und betontem „i“. Der Klang erinnert mehr an Italienisch als an Deutsch, auch wenn die Wurst fest zur spanischen Küche gehört.
Die falsche Aussprache wirkt schnell unbeholfen – besonders im Restaurant. Wer also künftig mit kulinarischem Wissen punkten will, merkt sich: Chorizo spricht man weicher, länger – und ohne deutsches „sch“.
9. Gemüse mit Zischlaut – oder doch nicht?

Die „Zucchini“ ist aus der deutschen Küche kaum wegzudenken – doch ihre Aussprache sorgt regelmäßig für Verwirrung. Viele sagen „Sutschini“, was zwar liebenswert klingt, aber schlicht falsch ist. Richtig ausgesprochen wird das italienische Wort als „Tsukini“ – mit einem harten „k“-Laut, da das Doppel-„c“ im Italienischen vor „h“ wie ein „k“ gesprochen wird.
Es lohnt sich, das zu üben, denn falsche Aussprache sorgt nicht selten für Stirnrunzeln, besonders beim Italiener um die Ecke. Also: Ab sofort bitte nicht mehr zischen, sondern kräftig klingen lassen – Zucchini mit „k“.
10. Nicht serviert, sondern richtig benannt

Beim Wort „Serviette“ machen viele den Fehler, sich an „servieren“ zu orientieren. Dann wird daraus schnell ein „Servierte“ – mit hörbarem „r“, obwohl das in der französischen Herkunft des Wortes gar nicht vorgesehen ist. Die korrekte Aussprache ist „Serwi-ette“, weich, elegant und ohne das zusätzliche „r“, das sich im Deutschen hineingeschlichen hat.
Das Wort stammt vom französischen „serviette“ (Tuch) ab, und hat im Klang auch genau diese Leichtigkeit. Wer also Wert auf gute Tischmanieren legt, sollte nicht nur das Besteck richtig halten, sondern auch wissen, wie man Serviette korrekt ausspricht.
11. Britisch? Französisch? Hauptsache schwer

Wenn du glaubst, die Worcestersauce sprichst du so, wie sie geschrieben wird, liegst du weit daneben. Das englische Original „Worcestershire sauce“ wird nämlich „Wuhstersoße“ ausgesprochen – kurz, bündig und für deutsche Zungen oft überraschend. Der Trick liegt in der typisch britischen Verkürzung und dem Weglassen scheinbar überflüssiger Buchstaben.
Wer also im Restaurant „Wor-zes-ter-sauce“ verlangt, erntet im besten Fall ein Lächeln – oder fragende Blicke. Richtig ausgesprochen zeigt sich nicht nur sprachliches Feingefühl, sondern auch ein bisschen kulinarische Weltgewandtheit. Und Hand aufs Herz: „Wuhstersoße“ klingt doch irgendwie auch stilvoller, oder?
12. „Imbusschlüssel“ vs. „Inbusschlüssel“

Zwar begegnet dir dieses Wort im Alltag vermutlich eher selten, dennoch sollte man wissen: Korrekt heißt es „Inbusschlüssel“ – und nicht „Imbusschlüssel“. Die falsche Aussprache führt oft auch zur falschen Schreibweise.
Umso besser also, sich die Variante mit „n“ gleich richtig einzuprägen. Der Begriff „Inbus“ ist übrigens eine Abkürzung und steht für „Innensechskantschraube Bauer und Schaurte“, benannt nach dem Unternehmen, das dieses Werkzeug einst auf den Markt brachte.