Früher Ruhestand: Traum oder machbare Realität?

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Immer mehr Menschen sehnen sich danach, früher in Rente zu gehen. Der Gedanke, mit 50 oder sogar 30 Jahren den Beruf hinter sich zu lassen, klingt verlockend – besonders bei steigender Arbeitsbelastung und wachsendem Bedürfnis nach Freiheit. Doch wie realistisch ist dieser Wunsch wirklich? Und was muss man dafür wissen, um nicht in eine Illusion zu investieren?

Der Versicherungsfachmann Bastian Kunkel gibt Einblicke in die gesetzlichen Möglichkeiten, deckt Fehlannahmen auf und erklärt, unter welchen Bedingungen ein früher Ruhestand überhaupt erreichbar ist. Dabei zeigt sich: Ohne einen soliden Plan bleibt der Traum unerfüllt. Wer langfristig denkt, kann sich jedoch gut vorbereiten. Doch wie sehen die Rahmenbedingungen eigentlich aus?

1. Die gesetzliche Rentenregelung in Deutschland

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In Deutschland gilt eine klare Vorgabe: Die Regelaltersgrenze für die gesetzliche Rente liegt bei 67 Jahren. Diese ist gesetzlich im §35 SGB VI verankert. Wer nach 1964 geboren ist, kann also frühestens mit 67 eine vollwertige Regelaltersrente beziehen. Diese Grenze betrifft nahezu alle Arbeitnehmer.

Die gesetzliche Rente soll die Grundabsicherung im Alter sicherstellen – ein Modell, das allerdings auf lange Beitragszeiten und späte Auszahlung ausgelegt ist. Für viele junge Menschen klingt das wie ein ferner, kaum erreichbarer Zeitpunkt. Doch es gibt auch Ausnahmeregelungen, die unter bestimmten Bedingungen greifen. Welche das sind, klären wir im nächsten Abschnitt.

2. Frührente ab 63: Möglich, aber mit Abschlägen

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Einige Versicherte haben die Möglichkeit, bereits mit 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen – jedoch mit dauerhaften Rentenabschlägen. Für jeden Monat, den man vorzeitig in Rente geht, werden 0,3 % vom Rentenbetrag abgezogen. Auf mehrere Jahre gerechnet kann das eine erhebliche Kürzung bedeuten.

Wer 45 Beitragsjahre vorweisen kann, kann unter Umständen auch abschlagsfrei mit 64 oder 65 in Rente gehen. Aber: Vor dem 63. Lebensjahr ist der Rentenbeginn nur in absoluten Ausnahmefällen möglich. Und wer träumt nicht davon, noch früher auszusteigen? Doch dazu braucht es etwas ganz anderes – und genau hier wird es spannend.

3. Rente mit 50? Nur mit privater Vorsorge machbar

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Eine Rente mit 50 Jahren ist über die gesetzliche Rentenkasse nicht realistisch. Wer wirklich so früh aufhören möchte zu arbeiten, muss privat vorsorgen – und zwar frühzeitig. Die einzige Möglichkeit: Ein ausreichendes Vermögen aufbauen, um ohne gesetzliche Unterstützung leben zu können. Besonders beliebt sind dabei ETF-basierte Rentenversicherungen, die langfristig renditestark und kostengünstig sind.

Auch Immobilien, Kapitalanlagen oder eine selbstständige Tätigkeit können Teil der Strategie sein. Wer unabhängig vom Staat leben will, muss selbst die Verantwortung übernehmen – und das frühzeitig. Doch was passiert mit den eingezahlten Beiträgen, wenn man auswandert oder aus dem System aussteigt?

4. Was passiert mit den Rentenbeiträgen bei Auswanderung?

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Viele glauben, bei einer Auswanderung könne man sich die eingezahlten Rentenbeiträge zurückholen. Das ist jedoch ein Irrtum. Für deutsche Staatsbürger sowie EU-Bürger bleiben die Ansprüche bestehen – auch im Ausland. Nur Nicht-EU-Bürger aus Ländern ohne Sozialversicherungsabkommen können sich ggf. ihre eigenen Beiträge – nicht aber den Arbeitgeberanteil – erstatten lassen.

Dabei müssen mindestens zwei Jahre nach Ende der Versicherungspflicht vergangen sein. Die Auszahlung erfolgt nur auf Antrag. Wer also auf Auswanderung als „Renten-Abkürzung“ hofft, wird enttäuscht. Finanzielle Unabhängigkeit erreicht man nicht durch Tricks – sondern durch langfristige Planung.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Mikroorganismen in unserem Körper leben?

Der menschliche Körper beherbergt etwa 100 Billionen Mikroorganismen, die zusammen als Mikrobiom bezeichnet werden. Diese Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung, der Immunabwehr und der Produktion von Vitaminen. Das Mikrobiom ist so zahlreich, dass es die Anzahl der menschlichen Zellen im Körper übersteigt, was die enge Symbiose zwischen Mensch und Mikrobiom verdeutlicht.