Achtung Rückruf: In diesen Blutdruckmedikamenten wurden Karzinogene gefunden

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In der letzten Zeit wurden in Deutschland einige Medikamente für Blutdruckprobleme wieder zurückgerufen. Dabei geht es insbesondere um solche Präparate, in denen sogenannte Karzinogene gefunden wurden. Im Einzelnen geht es hier vor allem um die Substanz N-Nitrosodimethylamin (NDMA).

Karzinogene sind Inhaltsstoffe, die dafür bekannt sind, krebserregend zu sein oder zumindest ein erhöhtes Risiko einer Krebserkrankung mit sich bringen. Daher sollte der Inhaltsstoff nicht in Medikamenten vorkommen und gilt als verboten. Mehr zu dem Thema im Allgemeinen und zu den betroffenen Medikamenten und Präparaten  erfahren Sie auf den folgenden Seiten.  Zudem lernen Sie, was Sie tun sollten, wenn Ihnen ein entsprechendes Medikament verschrieben wurde. 

1. Welche Medikamente sind betroffen? 

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Es geht Berichten entsprechend insbesondere um Blutdruckmittel, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. In diesen ist der Wirkstoff Valsartan enthalten. Es eben dieser Wirkstoff, in dem Experten nun Bestandteile der oben beschriebenen NDMA Substanz gefunden. Aufgrund der karzinogenen Eigenschaften von N-Nitrosodimethylamin wurde eine großangelegte Rückrufaktion gestartet.

So sollen die betroffenen Präparate so schnell wie möglich wieder vom Markt geholt und das Risiko für Patienten verringert werden. Es gibt aktuell keine genauen Angaben oder Zahlen darüber, wie viele Personen genau betroffen sein könnten und ob es aufgrund der Einnahme von NDMA Substanzen zu Folgeerkrankungen durch Krebs gekommen ist. 

2. Und welche Medikamente sind vom Rückruf betroffen? 

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Betroffen sind alle Medikamente, in denen das Karzinogen Valsartan enthalten ist. Dabei geht es insbesondere um Blutdruckmedikamente. In anderen Arten von Medikamenten ist der karzinogene Wirkstoff hingegen nicht bzw. nur sehr selten zu finden. Grund dafür sind die Wirkungsweise sowie die sich daraus ergebene Zusammensetzung von Blutdruckmedikamenten.

Die Ermittlungen zu dem Thema sind jedoch noch nicht abgeschlossen, sodass es durchaus zu weiteren Erkenntnissen in dem Bereich kommen kann.  Fest steht jedoch, dass der krebserregende Wirkstoff nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiteren EU Ländern verbreitet ist. Der Rückruf dürfte sich also nicht nur auf die Bundesrepublik beschränken, sondern mehrere Staaten betreffen. 

3. Wo werden die Medikamente zurückgerufen?

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Der Wirkstoff Valsartan der unter anderem karzinogene Stoffe enthält, wird nicht nur in Blutdruckmedikamenten aus Deutschland verwendet. Der Wirkstoff ist in der gesamten Europäischen Union weit verbreitet. Aus diesem Grund haben die EU-Behörden sich des Themas angenommen und eine großangelegte Rückrufaktion gestartet.

Dabei werden alle Medikamente, in denen der betroffene Wirkstoff zu finden ist, so schnell wie möglich vom Markt geholt. Die Vorräte in den Apotheken müssen an die Pharmaindustrie zurückgeschickt werden. Betroffene Patienten müssen die betroffenen Tabletten in der Apotheke oder bei ihrem Hausarzt abgeben. Auf keinen Fall sollten die Betroffenen die Medikamente weiter einnahmen, zum Beispiel um Reste aufzubrauchen.

4. Wie kamen die Medikamente mit Karzinogenen in den Umlauf?  

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Es war lange Zeit nicht bekannt, dass der Wirkstoff Valsartan  krebserregend ist und dass er das karzinogen N-Nitrosodimethylamin oder NDMA enthält. Aus diesem Grund wurden viele Medikamente zur Behandlung von Blutdruckproblemen, insbesondere von Bluthochdruck, auf den Markt gebracht und an Patienten verschrieben, ohne dass man sich des Risikos bewusst gewesen ist.

Sofort mit dem kürzlichen Bekanntwerden des Problems wurde eine großangelegte Rückrufaktion in der gesamten EU gestartet. So soll das Medikament so schnell wie möglich aus dem Markt geholt werden. Wie groß der Schaden ist und ob es zu Folgeerkrankungen gekommen ist, ist noch nicht absehbar und wird sich erst noch zeigen. 

5. Die Folgen und Konsequenzen des Rückrufs 

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Das genaue Ausmaß des Schadens und der Verbreitung ist noch nicht abzusehen. Die Behörden aus Deutschland, den anderen EU-Ländern sowie der Europäischen Union sind noch mit der Aufklärung beschäftigt. Es wird sich also erst noch zeigen, ob es wirklich zu Folgeschäden gekommen ist. 

Betroffene Patienten können ihre Blutdruckmedikamente kostenlos bei dem Hausarzt oder der Apotheke abgeben und bekommen ein Ersatzpräparat, welches den Wirkstoff Valsartan nicht enthält und somit sicher eingenommen werden kann. Außerdem sollten sich Patienten, die den Wirkstoff eingenommen haben, ärztlich überprüfen lassen, um eine mögliche Krebserkrankung als Folge auszuschließen und um eine ggf. notwendige Behandlung so schnell wie möglich beginnen zu können. Weitere Informationen erhalten die Betroffenen bei Ihrem Hausarzt.